Die Bengalkatze

 

Herkunft:

 

Die Felis bengalensis  (wilde Bengalkatze) stammt aus dem asiatischen Raum, z. B. Bangladesch, Brunei, Burma, China, Indien, Bali, Java, Nord- und Südkorea, Nepal, Singapur, Taiwan, Vietnam.

 

Die Bengalkatze ist der promovierten Genetikerin Jean Mill zu verdanken. Die Amerikanerin kam 1963 in den Besitz einer weiblichen Bengalensis (Wildbengal). Das Weibchen wurde mit einem schwarzen Hauskater verpaart. Ein einziges Jungtier (weiblich) wurde geboren und der Mutter gleich abgenommen, und von einer Ersatzmutter großgezogen. Leider blieb es bei diesem ersten Zuchtversuch, von dem leider jede Spur verlorengegangen ist.

 

Im Jahre 1975 versuchte Frau Mill erneut Leopardenkatzen mit zahmen Rassekatzen (Egyptian Mau, Abessinier, getupfte OKH und American Shorthair) zu kreuzen.

 

1985 stellte die Amerikanerin erstmals die Bengalen auf einer Ausstellung vor. Danach folgten noch viele Shows und Erfolge. Inzwischen erfreuen die Bengalen mit ihren eindrucksvollen Tupfenzeichnungen die Katzenfreunde in allen Westeuropäischen Ländern.

 

 

Wesen und Verhalten:

 

Die Bengalen sind neugierige, aufmerksame, intelligente, sehr aktive Tiere, die sehr gerne klettern. Sie spielen sehr gerne und bringen ihren Menschen ein geworfenes Spielzeug auch gerne zurück damit es wieder geworfen wird. Genauso gerne spielen sie mit Wasser. Eine große mit Wasser gefüllte Schüssel mit einem Tennisball oder einem Blatt darin, beschäftigt sie Stunden. Es gibt sogar Bengalkatzen, die mit ihren Besitzern in die Dusche gehen. Die Liebe zum Wasser ist  verständlich, da wilde Bengalen ihren Kot und Urin in der Wildnis in fließenden Gewässern absetzen, um ihre Spuren zu verwischen. Es sollte deshalb besonders bei Jungtieren darauf geachtet werden, dass sie während des Spiels nicht in die Wasserschüssel machen, da es sonst passieren könnte, dass sie die normale Katzentoilette meiden. Wenn etwas nicht im Sinne der Bengalen ist, äußern sie schon mal lauthals ihren Unmut. Auffällig ist auch die Sprungkraft dieser Katzen. Weil die Hinterbeine der Bengalen höher als die Schultern sind, können sie besser springen als die meisten anderen Rassen.

 

 

Körpermerkmale:

 

Die Bengalen sind mittelgroß, muskulös und geschmeidig. Eine Katze wiegt durchschnittlich 3 bis 4 Kilo; für einen Kater sind 5 bis 6 Kilo nicht ungewöhnlich.  Die Beine sind kräftig und mittellang, die Hinterbeine sind etwas länger als die Vorderbeine, wodurch eine „stolzierende“ Wirkung entsteht. Die Pfoten sind groß und rund, die Fußballen müssen schwarz sein.  Der Kopf ist breit, keilförmig, länger als breiter mit runden Konturen. Die Nase sollte  breit und der Nasenspiegel ziegelrot gefärbt und schwarz umrandet sein. Die Schnauze sollte breit sein und über dicke Schnurrhaarkissen verfügen. Die Bengal sollte ein starkes Kinn haben. Das Kinn sowie die Brust sollten möglichst hell, bevorzugt weiß sein. Auf den Wangen sollte eine Mascara Zeichnung sein. Eine so genannte dunkle Halskette sollte den hellen Hals umschließen.  Die Ohren sind mittelhoch angesetzt, mittelgroß, am Ansatz breit mit abgerundeten Spitzen. Sie sollten nicht zu hoch auf dem Kopf sitzen, sondern eher etwas seitlich.  Die Augen sollten groß und mandelförmig sein und aufmerksam erscheinen. Sie müssen hell umrandet sein, die Innenseiten der Augen sollten jedoch schwarz sein, wie mit einem Kajalstift geschminkt.  Die häufigste Farbe ist  braun, grün oder gold. Generell lieben viele Leute die grüne Farbe, wobei die braunen Augen dem Wildtier am nächsten kommen.  Der Nacken ist bei Katern besonders dick und muskulös. Der Schwanz zeigt immer eine schwarze Spitze, ist geringelt, dick, spitz zulaufend und an der Spitze abgerundet. Das Fell sollte kurz, dicht und plüschartig sein, dabei weich und seidig mit einem goldenen Schimmer. An den unteren Körperpartien sollte es möglichst hell und dunkel getupft sein.

 

 

Farben und Muster:

 

Es gibt die Bengalkatzen in spotted und marbled. Die Zeichnungen sollten wie folgt aussehen:

 

 

Spotted: Die Flecken sollten unregelmäßig oder horizontal angeordnet sein. Rosetten bestehen aus einem Teilkreis mit dunklerem Rand und hellerem Mittelteil, sie sind einfachen Flecken zu bevorzugen. Der Kontrast mit der Grundfarbe muß sehr deutlich sein mit einer klaren Zeichnung und scharfen Abgrenzungen. Eine klare Streifenzeichnung im Gesicht und starke Kinnfärbung sind erwünscht. Ebenfalls erwünscht ist eine horizontale Schulterzeichnung. Die Bauchseite muss gefleckt sein.

 

 

Marbled: Diese Zeichnung begründet sich im Classic Tabby Gen und sollte den Eindruck einer willkürlichen Marmor-Musterung wiedergeben, am besten mit einem horizontalen Verlauf. Wünschenswert sind Katzen mit drei oder mehr Schattierungen, z. B. Grundfarbe, Marbled-Zeichnung und einer dunkleren Umrandung dieser Zeichnung. Der Kontrast muss extrem deutlich sein mit scharfen Abgrenzungen. Die Bauchseite muss gefleckt sein.

 

 

Die bekanntesten Farben:

 

Black-tabby-spotted, Black-marbled-tabby, Seal-lynxs-point, Seal-lynx-marbled-tabby.  Die  Augenfarbe der Seal-lynx Katze (Schneebengale) muss blau sein. Es gibt aber auch blaue (Fellfarbe) Bengalen. Diese werden aber nur in den  freien Vereinen anerkannt. Weitere gibt es auch  Schneebengalen (Seal-mink) mit grünen Augen, diese  sind aber unerwünscht und selten. Seit dem 01.01.99 ist die Bengalkatze in der FIFe anerkannt.

 

 

Die Trächtigkeit der Bengalen dauert ca. 65 Tage. Die Babys wiegen nach der Geburt ca. 100 Gramm. Die Mütter sind sehr liebevoll und fürsorglich. Gerade die Bengalen sollten oft in die Hand genommen werden, um besonders lieb und anhänglich zu werden. Sie sollten in der Familie groß werden und viel Zuwendung erfahren. Wenn sie abgegeben werden, sollten sie möglichst nicht einzeln gehalten werden. Um die Muskulatur aufbauen zu können, muss schon dem Jungtier Gelegenheit gegeben werden, sich austoben zu können. Ein Treppenhaus kann da gute Dienste leisten, sollte man kein Freigehege haben. Mit etwas Phantasie kann man schon einige Klettermöglichkeiten schaffen. 

 

 

Hier ein paar Tipps für den Katzenkauf und die Haltung einer Katze:

Bei der Entscheidung sich eine Katze zuzulegen sollten Sie unbedingt beachten, dass diese durchschnittlich 15 Jahre ein Familienmitglied ist! Nicht nur die Anschaffung einer Katze ist teuer, auch ihr Unterhalt kann mit Futter, Katzentoiletten, Kratzbäumen, Spielzeug, Impfen und Vorsorge beim Tierarzt sehr viel kosten. Falls Sie vorhaben in den Urlaub zu fahren und Ihre Katze nicht mitnehmen können, kommen die evtl. die Kosten einer Tierpension auf Sie zu.

Wenn Sie diese Sachen bedacht haben, nehmen Sie sich viel Zeit für Informationen über die verschiedenen Rassen und Züchter.

Haben Sie einen Züchter aufgesucht, lassen Sie sich alle Katzen zeigen und die Räumlichkeiten, in denen sie gehalten werden. Die Räumlichkeiten sollten katzengerecht eingerichtet sein mit Kratzbäumen, Katzenhöhlen, Spielzeug, sauberen Katzentoiletten, Futter- und Wassernäpfen. Gesunde Katzen haben klare, saubere Augen und ein glänzendes Fell. Nehmen Sie sich Zeit, die Tiere zu beobachten. Keine Katze kommt sofort zu ihnen auf den Schoß, aber laufen sie fort und sind scheu, sind diese Katzen höchstwahrscheinlich nicht menschenbezogen aufgewachsen.

Informieren Sie sich, wann und womit die Katze entwurmt wurde. Sie sollte mit 4 Wochen das erst Mal entwurmt werden, dann alle 14 Tage (auch mit Panacur gegen Giardien). Hierzu gibt es von uns einen Impf- und Entwurmungsplan, wo diese Behandlungen auch eingetragen werden. Mit 8 Wochen ist die erste Impfung des Katzenbabys gegen Katzenschnupfen, Katzenseuche (Panleulopenie) und Leukose, mit 12 Wochen die Nachimpfung (evtl. mit Tollwutimpfung) und das Setzen eines Microchips fällig. 

Kaufen Sie Ihre Katze nur bei einem Züchter, der Mitglied in einem Katzenverein ist und die Katzen mit einem anerkannten Stammbaum verkauft. Nur dort können Sie sicher sein, dass die Katzen nicht wahllos vermehrt, sondern erst nach einer langen „Erholungsphase" wieder Babys bekommen dürfen.